HCH: Humanitäre Cuba
			Hilfe
- ein Stück menschlicher Solidarität 
			jenseits politischen Kalküls und ideologischer Starre, Begegnungen zwischen 
			Menschen -
Förderung eines Landkrankenhauses, einer Mutter-Kind-Klinik, von Familienarztpraxen und des Krankentransportes im Municipo Banes.
		 
		
Auch in den Jahren 2000/2001 konnten wir durch Fördermittel des 
		Landes NRW der Mutter Kind-Klinik in Banes einen neuen Entbindungsraum 
		mit 2 Entbindungsbetten, einer OP-Lampe und einer 
		Säuglingsreanimationseinheit einrichten und zahlreiches weiteres 
		medizinische Gerät, Einrichtungen und medizinische Artikel der Klinik 
		zur Verfügung stellen.

In der Folgezeit wurde das Banesprojekt von etlichen HCH- 
			Mitgliedern besucht, die meistens auch dringend benötigte 
			Ersatzteile und auch neue Geräte ( Ultraschall, EKG, chirurgische 
			Instrumente, Batterien...) mitbrachten. Manche Probleme im Bereich 
			der Medizintechnik konnten von unserem Medizintechniker Aki Rudolf 
			gelöst werden. 
		
		Derzeit bemühen wir uns um eine kostengünstige Beschaffung eines 
		dringend benötigten Notstromaggregats für das Krankenhaus und eine 
		zentrale Gas-Druckluftversorgung. Für Hilfestellungen in diesen 
		Bereichen wären wir dankbar.
1999 stellte uns der Gesundheitsminister der Provinz Holguin Dr. 
		Alfredo als eines seiner größten Probleme die Neuausstattung des 
		geplanten Krankenhauses im Municipio Banes vor. Das zur Verfügung 
		stehende Geld reiche gerade mal für den Neubau und die Infrastruktur, 
		eine Neuanschaffung von Betten, medizinischen Geräten und Einrichtungen 
		sei nicht mehr möglich, so dass man zwangsweise die alten maroden Geräte 
		und Einrichtungen aus dem alten Krankenhaus wohl übernehmen müsse, für 
		ihn eine schreckliche Vorstellung. 
Die HCH hat daraufhin ihren 
		ersten Projektantrag beim BMZ ( Entwicklungshilfeministerium) gestellt 
		über 100.000 DM; von dieser Summe musste ein Viertel, also 25.000 DM aus 
		Eigenmitteln bestritten werden.

Von den 135 Familienarztpraxen - so die Auskunft des regionalen Verantwortlichen des Gesundheitsministeriums ( Minsap) Dr. Victor Gonzáles Pérez - sind 25 mangelhaft bis sehr mangelhaft ausgerüstet. Im Idealfall stehen knapp ausreichende Materialien für die kleine Wundversorgung zur Verfügung, chirurgisches Besteck, eine Untersuchungsliege mit der Möglichkeit der gynäkologischen Untersuchung (Spekula), ein kleiner Sterilisator, ein Stethoskop, ein Blutdruckgerät, ein kleiner Ohrenspiegel/ Mundleuchte... . Zusammen mit einer Krankenschwester betreut ein Familienarzt jeweils 100-120 Familien in seinem Wohnbezirk. Dabei sind Arztwohnung und Praxis in der Regel im gleichen Haus untergebracht. Zu seinen Aufgaben gehören neben der täglichen Gesundheitsfürsorge die Schwangeren-, Kleinkind- sowie Altenbetreuung, Impfprogramme, Schulungen ( Ernährung, Sexualität, Infektionskunde, Schwangerschaftsverhütung, ....).
Weiter gibt es im Municipio Banes ein Mutter-Kind-Krankenhaus mit 120 Betten, 3 kleine ähnliche Einheiten in der Peripherie mit insgesamt 44 Betten sowie ein Altenheim mit 154 Betten.
		
Die medizinische Versorgung in der Region Banes ist äußerst 
		unzureichend. Es existiert nur ein Krankenhaus der Grundversorgung mit 
		derzeit 88 Betten in einem alten maroden Holzgebäude mit einer 
		vorsintflutlichen Einrichtung, soweit überhaupt vorhanden. Ein Teil des 
		alten Hospitals ist wegen akuter Einsturzgefahr ( alte Holzkonstruktion) 
		zwischenzeitlich gesperrt worden. Auch ist die Brandgefahr sehr hoch 
		Auf Initiative der Ärzte und Schwestern sowie des örtlichen Gemeinderats 
		entsteht jetzt ein vom Staat finanzierter Neubau mit 130 Betten in der 
		Stadt Banes. Geld für medizintechnische Ausrüstung ist nicht vorhanden, 
		es soll mit der alten Ausrüstung, soweit überhaupt noch benutzbar, 
		weitergearbeitet werden. 
In der gesamten Region gibt es 2 uralte 
		häufig defekte Krankenwagen und einen ebenso alten wie unzuverlässigen 
		Dienst-PKW v.a. für den Transport der Ärzte zu Notoperationen. 
		Transporte stellen hier ein Riesenproblem dar. Die nächsten 
		weiterspezialisierten Kliniken liegen in der 90 km entfernten 
		Provinzhauptstadt Holguin. Transporte werden nicht selten mit LKW oder 
		PKW durchgeführt und sind teilweise erst nach einigen Tagen unter 
		schwierigen Bedingungen durchführbar.
Das angestrebte Projektziel , nämlich zur Verbesserung der medizinischen Grundversorgung im Bezirk Banes beizutragen , ist in vollem Umfang erreicht worden. Der enge Kontakt mit unseren cubanischen Partnern ermöglichte einen sehr zielgerichteten Mitteleinsatz. Durch den Kauf des Krankenwagens hat sich die Transportsituation wesentlich verbessert, Notaufnahme und Notfall-Op können jetzt auf einem vernünftigen Standard arbeiten. Durch den Neubau des Hospitals, der von den Cubanern selbst finanziert wurde, sind auch die entsprechenden baulichen Gegebenheiten geschaffen worden.

Die Situation der Notfallversorgung in den weiter entfernt liegenden Familienpraxen/ Erste- Hilfe-posten konnte nur zum Teil verbessert werden. Bei den ursprünglichen Planungen war die Ausrüstung von 25 Familienpraxen vorgesehen gewesen. Das Geld reichte aber nur für 9 gut ausgestattete Notfalltaschen. Ein Antrag auf Mittelaufstockung war ihrerseits abgelehnt worden. Nach Rücksprache mit unseren cubanischen Partner wurde entschieden lieber 9 Stationen mit einer ordentlichen Grundversorgung zu versehen , als nach dem Gießkannenprinzip allen 25 etwas zu geben. So wurde die 9 Notfalltaschen besorgt, die leicht sind und vom Beatmungsbeutel über Laryngoskop, Augen-Nasen- und Ohrenspiegel bis zum leeren Ampullenetui und Stethoskop usw. alles Notwendige enthielten , um fern von Transportmöglichkeiten noch eine Grund- und Notfallversorgung zu gewährleisten.